Europa braucht Stahl, Stahl braucht Europa!

Als aktives Mitglied von IndustriAll – dem europäischen Gewerkschaftsverband, der die Industriearbeitnehmer in ganz Europa vertritt – schließt sich der OGBL an diesem 21. März 2024 dessen Aktionstag an. Der Aktionstag findet einen Tag vor einem hochrangigen Treffen statt, das von der Europäischen Kommission organisiert wird. In diesem Rahmen fordern die europäischen Gewerkschaften eine echte Industrie- und Investitionsstrategie der EU, um den Stahlsektor zu entkarbonisieren und die europäischen Stahlunternehmen dazu zu bringen, sich bei dieser massiven Umwandlung sozial verantwortlich zu verhalten. Es ist Zeit für einen starken sozialen Dialog, um einen fairen Übergang für die Stahlarbeiter zu gewährleisten.

Parallel zur Informationskampagne in den Betrieben traf sich eine OGBL-Delegation, bestehend aus Delegierten von ArcelorMittal und Liberty Dudelange, mit Wirtschaftsminister Lex Delles, um ihm ein Dossier mit den von den europäischen Gewerkschaften aufgestellten Forderungen zur Sicherung der Zukunft der Standorte und der davon abhängigen Arbeitsplätze zu überreichen. Der Wirtschaftsminister hörte sich die Ausführungen der OGBL-Delegation aufmerksam an und beteiligte sich aktiv an den Diskussionen. Der OGBL stellt mit Zufriedenheit fest, dass ihm die Zukunft der Stahlaktivitäten und vor allem alle davon abhängigen Arbeitsplätze am Herzen liegen. Die Delegation des OGBL bestand aus: Araujo Stefano (Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des OGBL), Poulain Xavier (Vizepräsident des OGBL-Syndikat Hüttenindustrie und Bergbau und ArcelorMittal-Delegierter), Agostinelli Carlo (Delegierter ArcelorMittal), Bonilavri Laurent (Delegierter ArcelorMittal) und Lacouture Hubert (Delegierter Liberty Dudelange).

Die Stahlarbeiter in ganz Europa fordern die politischen Entscheidungsträger der EU, die nationalen Regierungen und die Stahlunternehmen auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um die Branche zu schützen und Arbeitsplätze zu sichern!

Die europäische Stahlbranche steckt in der Krise:

  • Die Stahlproduktion in Europa ist im vergangenen Jahr um 30 Mio. Tonnen zurückgegangen.
  • Tausende Beschäftigte sind von vorübergehender Arbeitslosigkeit betroffen.
  • Es wird befürchtet, dass etwa 50% der europäischen Stahlerzeugungskapazität verloren gehen könnte.
  • Während Europa leidet, steigt die weltweite Stahlüberkapazität weiter an und erreicht Ende 2023 einen Höchststand von ca. 2 500 Mt.
  • Während in Europa Stahlwerke stillgelegt werden, hat China seine Kapazität um 2,2% und Indien um 7,5% erhöht.

Stahl ist von zentraler Bedeutung für Europas grünen Wandel und seine strategische Autonomie — Stahl muss geschützt werden!

Die Stahlarbeiter und Gewerkschaften in ganz Europa kämpfen:

  • für einen neuen europäischen Aktionsplan Stahl, für grüneren Stahl aus Europa, um die Zukunft des europäischen Stahls und seiner Arbeitnehmer zu sichern.
  • für fairen internationalen Wettbewerb und gegen unfairen Handel.
  • für eine bezahlbare und sichere Energieversorgung der Industrie.
  • für gute Industriearbeitsplätze.
  • für Stahlunternehmen, die ihre Beschäftigten und die Gemeinschaften, von denen sie abhängig sind, respektieren.

Die europäischen Gewerkschaften stehen in ihrem Kampf für den europäischen Stahl und seine Beschäftigten eng zusammen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Hüttenindustrie und Bergbau, am 21. März 2024