Buslinien mit Anbindung an Industriegebiete

Streichungen ohne Alternativen, die Zukunft der Linien ist gefährdet

Eine Delegation des OGBL, bestehend aus Vertretern der Industrie- und Transportgewerkschaften, wurde am 1. Februar 2023 zum zweiten Mal von Mobilitätsminister François Bausch empfangen, im Zusammenhang mit der Streichung der Linien, die die Industriegebiete zu den Schichtwechselzeiten bedienen.

Beim ersten Treffen im Ministerium im Dezember 2022 wurde festgehalten, dass die Neuorganisation der Linien die Qualität des öffentlichen Verkehrs verbessern soll, indem sie besser auf die Bedürfnisse der Nutzer, insbesondere der Schichtarbeiter, abgestimmt wird. Das Ministerium hatte sich verpflichtet, Lösungen zu finden und die Linien zu den Industriestandorten nicht einzustellen, solange es keine Transportalternativen gibt, z.B. durch die Einführung eines Mobilitätsplans auf Unternehmensebene. Schließlich sollten auf ministerieller Ebene weitere Studien durchgeführt werden, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Bei der Folgesitzung am 1. Februar präsentierte der Minister den Stand der Reorganisation der Linien und die bisher getroffenen Entscheidungen.

Der OGBL begrüßt zwar die Entscheidung, einige stark frequentierte Buslinien beizubehalten, wehrt sich jedoch gegen die Abschaffung von 6 Buslinien, die Industriegebiete anfahren, ohne dass den Arbeitnehmern eine Transportalternative angeboten wurde. Die betroffenen Unternehmen wurden über diese Entscheidung bereits informiert.

Nach Ansicht des Ministeriums ist die Aufrechterhaltung dieser Linien nicht mehr zu rechtfertigen. Es handelt sich um folgende Linien: 16U Rodershausen – Colmar/Usines; 17U Clervaux – Hosingen – Stolzembourg/SEO; 21U Echternach – Colmar/Usines; 92U Bigonville – Colmar/Usines; 93U Martelange – Colmar/Usines; 94U Boulaide – Colmar/Usines.

Wurden alle Anstrengungen unternommen, um Alternativen für die Arbeitnehmer zu finden? NEIN!
Innovativere Mobilitätskonzepte (Pendelbusse, Kleinbusse, Mobilität “on demand”) müssen vom Ministerium geprüft werden, um die Streichung der Linien zu kompensieren.

Der OGBL appelliert gemeinsam mit seinen Personaldelegationen an die betroffenen Betriebe, ihre Verantwortung zu übernehmen und sich mit dem Mobilitätsministerium in Verbindung zu setzen, um einen Mobilitätsplan für ihre Beschäftigten aufzustellen. Die Laxheit der Arbeitgeber bei der Organisation der Mobilität ihrer Arbeitnehmer muss ein Ende haben!

Der OGBL wird dafür sorgen, dass bei der nächsten Sitzung eine Bilanz der Bemühungen der Patronate und des Ministeriums vorgelegt wird. Mobilitätslösungen für alle!

Die Zukunft der Linien bleibt ungewiss!
Auch wenn die anderen Linien vorerst weiterhin die Industriestandorte bedienen, ist ihr Schicksal ungewiss. Ob sie weitergeführt werden, hängt von den Studien ab, die derzeit auf ministerieller Ebene durchgeführt werden, sowie von den möglichen Alternativen. Die Studien werden nicht vor Mai abgeschlossen sein.

Die Linien bleiben bis Mai 2023 in Betrieb. Wie geht es danach weiter?
Der OGBL hat um eine Sitzung gebeten, sobald die Ergebnisse der Studien bekannt sind. Der OGBL bleibt wachsam gegenüber jedem Detail der geplanten Reform.

Für den OGBL muss die Netzreform einen qualitativ hochwertigen ÖPNV garantieren, der den Bedürfnissen aller Fahrgäste, einschließlich der Schichtarbeiter, gerecht wird!

In diesem Zusammenhang fordert der OGBL klare Verpflichtungen seitens des Ministeriums und der Unternehmen.

Mitgeteilt von den OGBL-Syndikaten Chemie, Metallverarbeitende Industrie und Straßentransport & Schifffahrt / ACAL, den 1. Februar 2023