Der SEW/OGBL wehrt sich gegen die Ausweisungsprozeduren von jungen eingeschulten Flüchtlingen, die mitten im Schuljahr durchgeführt werden. Er bittet die Regierung darum, die Schule als einen geschützten Ort zu respektieren, die sich ausschließlich der Erziehung der Schüler widmet, egal welcher Herkunft oder welchen Status.
Der SEW/OGBL ist entsetzt, dass die Polizei mitten in der Schulzeit nahe eines Lycée technique eingreift, mit dem Ziel mehrere Schüler festzunehmen und sie mit ins Abschiebezentrum zu nehmen, bevor sie zurück in ihre Heimat geschickt werden, von wo aus sie mit ihren Familien geflüchtet waren.
Die jetzige Regierung, bei ihrer besessenen Suche nach einer sogenannten „Modernisierung‟ unserer Gesellschaft, versucht nicht nur dem Land eine Austeritätskur aufzuzwingen, sondern vergreift sich auch noch an den schwächsten Mitgliedern unserer Gesellschaft, nämlich an den Flüchtlingen.
Obwohl es zwischen der Vorgängerregierung und dem „Collectif réfugiés‟ eine Art „Gentlemen’s agreement‟ gab, in dem festgehalten war, dass Familien mit eingeschulten Kindern während der Schulzeit nicht ausgewiesen werden könnten, scheinen die neuen politischen Verantwortlichen dieses Engagement nicht mehr respektieren zu wollen.
Der SEW/OGBL bittet die jetzige Regierung darum, ihre aktuelle Politik bezüglich der Zwangsrückführung von Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung aus Drittstaaten zu überdenken, auf jeden Fall, wenn schulpflichtige Kinder betroffen sind.
In diesem Sinne schließt sich der SEW/OGBL an den Wortlaut der „Association de soutien aux travailleurs immigrés‟ an, die fordert, dass die Schulen als geschützte Zonen angesehen werden, die ausschließlich der Erziehung gewidmet sind, und in denen niemand mit der ständigen Angst einer „Ausweisung‟ leben müsste.
Der SEW/OGBL sagt sich solidarisch zu sämtlichen Vereinigungen, sämtlichen Schülern und sämtlichen Lehrern, die gegen diese unwürdigen Vorgehensweisen einer Regierung protestieren, die vorgibt modern, fortschrittlich und tolerant zu sein, die sich aber schließlich hinter immer unmenschlicheren europäischen Direktiven gegen die Bürger aus Drittstaaten, versteckt.
Mitgeteilt vom SEW-OGBL am 10. Dezember 2014
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