12. Streiktag bei Ampacet – Der längste Streik seit 1995

Heute, am 8. Dezember 2023, geht der Streik bei Ampacet in den zwölften Tag. Dies ist der längste Streik in Luxemburg seit dem Streik der Fliesenleger im Jahr 1995, der insgesamt 28 Tage dauerte. Im Jahr 2018 dauerte der Streik in den Pflegeheimen 11 Tage.

Seit 12 Tagen hüllt sich die Geschäftsleitung von Ampacet in absolutes Schweigen. Während der Arbeits- und der Wirtschaftsminister die Direktion und den OGBL angeschrieben haben, um die Wichtigkeit des sozialen Dialogs zu unterstreichen, bestand die einzige Reaktion der Direktion darin, die Personaldelegation zu einer Sitzung einzuladen, um über den Arbeitsorganisationsplan (plan d’organisation du travail – POT) zu diskutieren. In einem x-ten Einschüchterungsversuch – und entgegen den Bestimmungen des Arbeitsgesetzbuches – versuchte sie durchzusetzen, dass diese Sitzung ohne OGBL-Vertreter stattfindet. Selbstverständlich wird die Delegation nur in Anwesenheit eines OGBL-Verantwortlichen an dieser Sitzung teilnehmen. Die Gewerbeinspektion wurde bereits informiert.

Der Streik ist nun zum Dauerzustand geworden. Angesichts des Schweigens der Direktion haben die Streikenden zusammen mit ihrer Gewerkschaft, dem OGBL, begonnen, sich auf einen längeren Streik vorzubereiten. Die Entschlossenheit der Streikenden ist ungebrochen und die Solidarität nach wie vor außergewöhnlich.

Der Solidaritätsfonds hat inzwischen die Summe von 25.000 Euro erreicht. Vertreter der Parteien LSAP, déi Lénk, déi gréng und KPL wollten ihre Solidarität mit den Streikenden zum Ausdruck bringen und besuchten ebenfalls die Streikposten, um sie zu unterstützen. Die Gemeinden Bettemburg, Rümelingen und Düdelingen schickten den Streikenden Brennholz. Aus Solidarität hielten jeden Tag Menschen an, um Körper und Geist zu wärmen. Und eine ganze Reihe von Musikern erklärte sich bereit, Unterstützungskonzerte zu geben.

Die einzige Antwort der Geschäftsleitung auf diese Situation besteht darin, mehrmals täglich die Polizei zu rufen und zu versuchen, den Streik mit allen legalen Mitteln zu brechen. Darüber hinaus scheint das Unternehmen nun zu versuchen, schnell Personal einzustellen. Sollte es sich dabei um einen Versuch handeln, die Streikenden zu ersetzen, wäre dies natürlich völlig illegal und der OGBL würde mit den geeigneten Mitteln reagieren.

Der OGBL erinnert daran, dass es sich hier um einen sozialen Konflikt handelt, der am Verhandlungstisch und nicht vor Gericht gelöst werden muss.

Die Botschaft der Streikenden ist klar: “Wir werden auch an Weihnachten und darüber hinaus da sein, wenn es sein muss!

Mitteilung des Streikkomitees von Ampacet
vom 8. Dezember 2023