Der türkische Konzern Tosyali bestätigte am 7. Mai, dass er sich aus dem Übernahmeprozess des Standorts von Liberty Steel in Düdelingen zurückziehen werde. Diese Ankündigung war ein Schlag für die 150 Arbeitnehmer von Liberty Steel, denen über Wochen und Monate hinweg im Rahmen einer Übernahme der Aktivitäten, der Erhaltung aller Arbeitsplätze und eines ernsthaften Industrieprojekts viel versprochen worden war.
Der Rückzug der Tosyali-Gruppe war der Todesstoß für die Moral der Arbeitnehmer und ihrer Familien, die von einem Tag auf den anderen alle ihre Hoffnungen schwinden sahen. Dieser letzte Schock war das Ergebnis einer Reihe von politischen und industriellen Fehlentscheidungen: der von der Europäischen Kommission erzwungene Verkauf von ArcelorMittal an Liberty, der Zusammenbruch von Liberty Steel und dessen Konkurs und schließlich das Scheitern des Verkaufsprozesses. In jeder Phase wurden Verpflichtungen eingegangen und jedes Mal wurden sie verraten.
Nach dieser Ankündigung hatten die Gewerkschaften OGBL und LCGB dringend ein Treffen mit den Ministern Lex Delles und Georges Mischo sowie mit Vertretern ihrer jeweiligen Ministerien gefordert, um schnellstmöglich Lösungen für die Arbeitnehmer des Standorts zu finden.
Bei diesem Treffen brachten die Minister ihre Bestürzung über das dramatische Ergebnis zum Ausdruck, das die Übernahme von Liberty genommen hat. Es wurden alle alternativen Wege aufgezeigt und es stellte sich heraus, dass ein neuer, alternativer Käufer zu Tosyali angesichts der Komplexität eines solchen Verfahrens nicht kurzfristig gefunden werden konnte.
Die verschiedenen Akteure verpflichteten sich daraufhin, in Zusammenarbeit mit dem OGBL und dem LCGB, der Adem und der Fedil so schnell wie möglich einen Job Day zu organisieren, um den Arbeitnehmern die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz so weit wie möglich zu erleichtern, sie direkt mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu bringen und ihnen die verschiedenen staatlichen Unterstützungssysteme zu erläutern, von denen sie profitieren könnten.
Dieser Job Day wurde am 20. Juni in der Handelskammer veranstaltet. Rund 30 Arbeitgeber und über 100 Arbeitnehmer waren anwesend.
Es ist nun wichtig, die Ergebnisse dieser Initiative konkret zu verfolgen. Denn nur konkrete Ergebnisse in Form von unbefristeten Einstellungen könnten dafür sorgen, dass dieses soziale Debakel zumindest zu einer Zukunftsperspektive für die Arbeitnehmer führt.
Die Gewerkschaften haben ihrerseits dafür gesorgt, dass die verschiedenen Vorruhestandsregelungen, die ein wirksames Instrument darstellen, von den in Frage kommenden Personen in Anspruch genommen werden können.
Sobald alle Anstrengungen unternommen wurden, um alle Arbeitnehmer neu zu beschäftigen, wird es wichtig sein, die Konsequenzen aus diesem Fall zu ziehen, sowohl auf nationaler und europäischer politischer Ebene als auch auf gesetzgeberischer Ebene, da bestimmte Maßnahmen wie die Wiedereingliederungshilfe, das Konkursrecht und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich der Sozialversicherungen nicht ausreichend waren. Diese müssen unbedingt überarbeitet werden, um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer, die sich in einer solchen Situation befinden, ernsthaft unterstützt werden.
Ein interministerielles Treffen mit den Gewerkschaften soll in Kürze stattfinden, um eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und alle verfügbaren Mittel einzusetzen, damit sich ein solches menschliches und industrielles Drama nicht wiederholt.
Dieser Artikel wurde im Aktuell veröffentlicht (3/2025)
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