Grenzüberschreitende Mobilität

Die Mobilität ist ein wichtiger sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Faktor

Die luxemburgische Gewerkschaft OGBL und das Mouvement Ecologique haben beschlossen gemeinsam ein Lastenheft mit konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Transportangebots in der Großregion zusammenzustellen. Das „Die grenzübergreifende Mobilität verbessern“ betitelte Dokument wurde an Jean-Pierre Masseret, den amtierenden Präsidenten des Gipfels der Großregion sowie andere politisch Verantwortliche in Belgien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg geschickt. Das Dokument ist ebenfalls auf der OGBL-Website .ogbl.lu einzusehen.

Mit der Ausarbeitung des vorliegenden Dokuments wurde bereits 2011 begonnen.

Zwischenzeitlich wurde von Luxemburger Seite die neue Mobilitätsstrategie (MoDu – Mobilité Durable) des Ministeriums für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen entwickelt. Hierbei handelt es sich wohl um eine wichtige und lobenswerte Initiative, doch OGBL und Mouvement Ecologique  sind der Meinung, dass es zwingend notwendig ist andere konkrete und innovative Maßnahmen zu nehmen, die auch eine kurz- und mittelfristige Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilität ermöglichen würden.

OGBL und Mouvement Ecologique möchten besonders die Notwendigkeit hervorheben, diese Problematik in verstärktem Maße auf Großregionsebene anzugehen. Über 150.000 Grenzgänger kommen tagtäglich zur Arbeit nach Luxemburg und demzufolge hat das Großherzogtums ein offensichtliches Interesse daran ihnen ein attraktives Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln zu gewährleisten.

Die Qualität dieses Angebots wird demnach immer mehr zum Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Attraktivität Luxemburgs. Für den OGBL und das Mouvement Ecologique ist dies außerdem schlichtweg ein Recht über das jeder Arbeitnehmer verfügen muss.

Ein gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, aber auch eine Schlüsselelement für Lebensqualität, ein „Must“ aus Sicht des Klima- und Gesundheitsschutzes sowie ein entscheidender Faktor für die Wirtschaft.

Die Vorbereitungsarbeiten zum Erstellen des Dokuments bestanden in einer konkreten Analyse der Probleme vor Ort und der Zusammenstellung von Denkanstößen zu Neuorientierungen und von Anregungen zu kurz- oder mittelfristigen Aktionswegen.

Selbstverständlich sind Infrastrukturarbeiten von Nöten … doch gibt es auch einfache organisationstechnische Maßnahmen, die mit begrenzten finanziellen Mitteln realisiert werden können. Hier ist besonders Initiativgeist gefragt und es bedarf der erforderlichen Arbeitskräfte sie auszuführen.

Konkrete Maßnahmen könnten mit etwas gutem politischen Willen in die Tat umgesetzt werden:

  • Planung, Landesplanung und Mobilitätspolitik im Rahmen einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
  • Klärung der Rolle der Schlüsselbeteiligten der verschiedenen Länder und Angleichung ihrer Vorgehensweise auf institutionellem Niveau
  • Einbeziehung der Nutzer und Vergewisserung einer Anpassung des Angebots an die reellen Bedürfnisse. Konkrete Beispiele beleuchten, dass ein den wirklichen Bedürfnissen entsprechendes Angebot großen Anklang bei den Grenzgängern findet.
  • Vorantreiben einer einheitlichen Preisgestaltung und gezielte Verbesserung der Informationspolitik bezüglich der bestehenden Angebote
  • Ausarbeitung innovativer Projekte – unentbehrliche Ergänzung eines attraktiven Basisangebots –wie etwa Mobilitätskonzepte für Unternehmen beziehungsweise Aktivitätszonen, Einführung eines grenzüberschreitenden „M-Pass“, systematische Unterstützung von Fahrgemeinschaften durch öffentliche Institutionen, Integration des öffentlichen Verkehrs ins kulturelle und sportliche Angebot …
  • Schaffung neuer infrastrukturell ausgerichteter Projekte im Rahmen des öffentlichen Transports.

All dies könnte dazu beitragen einen großen Schritt in Richtung einer attraktiveren, sozialgerechteren und nachhaltigeren Mobilität zu tun.

Verlieren wir also keine Zeit! Wir sollten jetzt das Fundament für eine innovative Mobilität in der Großregion legen in Zusammenarbeit mit allen Akteuren und, nicht zu vergessen, den Tausenden von täglichen Pendlern!

Mitgeteilt von OGBL und Mouvement Ecologique
am 13. Juli 2012