Gesundheitsberufe — Für mehr Mitbestimmung bei der Reform der Ausbildung!

Die Arbeitnehmer des luxemburgischen Gesundheits- und Pflegewesens lassen auch in Krisenzeiten keinen Patienten im Stich. Dies obwohl seit vielen Jahren Personalmangel besteht, was seitens des Syndikats Gesundheit und Sozialwesen des OGBL immer wieder thematisiert wurde.

Bereits vor Jahren hat der OGBL, als größte organsierte Kraft der Arbeitnehmer des Gesundheits- und Sozialwesens, eine grundlegende Reform der Ausbildung der Gesundheitsberufe in Luxemburg gefordert und Vertreter sämtlicher Berufe zu diesem Thema in Arbeitsgruppen mobilisiert.

Der OGBL begrüßt, dass der Staatsminister Xavier Bettel, angesichts der aktuellen Pandemie, den Personalmangel in den Krankenhäusern und Pflegeheimen zur Chefsache erklärt hat und somit dem Thema die längst überfällige, verdiente Aufmerksamkeit schenkt. Besser spät als nie.

Nichtsdestotrotz ist es unumgänglich eine solche Reform der Ausbildung kohärent zu gestalten und dabei die Realität aller im Sektor arbeitender Berufsgruppen zu berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass die Ausbildung aller Gesundheitsberufe reformiert werden soll ohne vorher eine komplette, objektive Expertise der Arbeitnehmer einbezogen zu haben.

Darüber hinaus kann die Reform der Ausbildung, neben einer generellen Wertschätzung der Pflegeberufe, durch dringend nötige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, sowie einer Aufwertung der Attributionen, nur eine von vielen zentralen Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Gesundheitsberufe sein.

Angesichts dessen, ist es absolut notwendig, die Vorbereitungsgespräche einer solchen Reform in einem konstruktiven Sozialdialog mit der größten national-repräsentativen Gewerkschaft des Sektors zu führen. Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL hat in diesem Zusammenhang in einem Brief an den Staatsminister mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass die größte Organisation aller im Sektor arbeitenden Berufsgruppen in diese Gespräche eingezogen werden muss.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen
am 11. Januar 2021