Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL stellt fest, dass die Regierung mit neuen Vorschriften und Gesetzesentwürfen versucht, ihre Verantwortung und finanzielle Unterstützung im Sozialbereich beträchtlich zu reduzieren. Die letzten Entwicklungen belegen eindeutig, dass die aktuellen Reformen im Sozialbereich darauf abzielen, Geld einzusparen, und das zuungunsten der Arbeitsbedingungen und der Löhne der Beschäftigten in diesem Bereich sowie der Qualität der Dienstleistungen.
An erster Stelle fordert das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL die verschiedenen Parteien auf, ihre Verantwortung zu übernehmen, einen intelligenten und konstruktiven Dialog zu führen und sich bei Überlegungen hinsichtlich möglicher Reformen im Sozialbereich solidarisch zu zeigen.
Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL lehnt Folgendes ab:
- den Versuch der Arbeitgeber, auf Kosten der Beschäftigten Geld einzusparen; das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen fordert die Arbeitgeberverbände auf, sich für die Qualität im Sozialbereich einzusetzen;
- sämtliche Instrumente zur Beurteilung der Beschäftigten, da sie in keiner Weise die tatsächlichen Kompetenzen widerspiegeln und lediglich ein Druckmittel auf die Beschäftigten darstellen;
- den Versuch der Arbeitgeberverbände, die Beschäftigten nach ihrer Funktion und nicht nach ihren Qualifikationen zu bewerten;
- jedes Argument, das sich gegen die notwendige Aufwertung der Berufe im Sozialbereich richtet;
- die undemokratischen Verhandlungen des Gehälterabkommens der öffentlichen und nicht-kommerziellen Dienstleistungen
- neue, von der Familienministerin eingeführte Finanzierungsmethoden im Sozialbereich, die die Qualität der Sozialdienste durch qualifiziertes und/oder erfahrenes Personal nicht garantieren.
Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL fordert:
- eine Aufwertung der sozioedukativen- und der Gesundheitsberufe, die seit 30 Jahren in Bezug auf die Höhe der Löhne unterbewertet sind, unter Berücksichtigung der Dauer und des Niveaus der zur Ausübung der betreffenden Berufe erforderlichen Studien;
- eine direkte Einbeziehung des Syndikats Gesundheit und Sozialwesen in die Verhandlungen des Gehälterabkommens mit dem Ministerium für den Öffentlichen Dienst;
- eine positive Entwicklung der Löhne, die eine kontinuierliche autonome Tarifpolitik im Sozialbereich ermöglichen; das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen lehnt die angekündigte Nullrunde entschieden ab;
- eine Überprüfung und Anpassung der Reformprojekte im Sozialbereich durch die Familienministerin (Betreuungseinrichtungen «Maisons-Relais» für Kinder, die geplante Tariffinanzierung im Behindertenbereich, den Gesetzesentwurf zur «protection sociale des enfants»), um den Erhalt der Qualität der öffentlichen Dienste zu gewährleisten; zurzeit stellen die genannten Projekte lediglich den Versuch dar, auf Kosten der Beschäftigten Geld einzusparen;
- die Gewährleistung einer gleichbleibend hohen Qualität, guter Arbeitsbedingungen und angemessener Löhne der öffentlichen und nicht-kommerziellen Dienstleistungen durch das Familienministerium; die unbedingte Berücksichtigung der Entwicklung des Kollektivvertrags im Sozialbereich bei der geplanten Finanzierung;
- einen kontrollierbaren und auf pädagogische Ziele gerichteten Einsatz der Finanzmittel durch die Ministerien und Gemeinden.
Das Syndikat Gesundheit und Sozialwesen des OGBL legt seinen Schwerpunkt im Jahr 2007 auf eine qualitätsorientierte Reform im Sozialbereich