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Alle Indikatoren deuten auf eine Verschlechterung der Lage hin

Der Gini-Koeffizient ist einer der wichtigsten Indikatoren für Ungleichheit und zeigt in Luxemburg historisch gesehen immer einen Aufwärtstrend, was bedeutet, dass die Ungleichheit zunimmt. In der Eurozone ist dieser Trend ebenfalls vorhanden, jedoch weitaus weniger ausgeprägt, so dass Luxemburg, das von weit herkam (= niedriges Ungleichheitsniveau), inzwischen den europäischen Durchschnitt überholt hat (Fig.1).

Auch andere Indikatoren weisen in diese Richtung, wie z. B. die Verteilung des Wohlstands, die sich zugunsten der wohlhabendsten Haushalte entwickelt. Im Jahr 2020 erreichten die reichsten zehn Prozent der Haushalte einen achtmal höheren Anteil am Volkseinkommen als die ärmsten zehn Prozent.

Die Kurven ähneln denen des Gini-Koeffizienten: Das Verhältnis zwischen den Einkommen der wohlhabendsten und der ärmsten Haushalte weist ebenfalls einen starken Aufwärtstrend auf. (Fig.2).

Wenn hier von Einkommen (Löhne und sonstige) die Rede ist, ist festzuhalten, dass auch die Lohnungleichheit an sich wächst: Die höchsten Löhne sind im Jahr 2020 3,7-mal so hoch wie die niedrigsten Löhne1. Dieses Verhältnis steigt im Laufe der Jahre immer weiter an.

Und selbst wenn die Kaufkraft der Geringverdiener in diesem Zeitraum leicht steigt, entwickelt sie sich langsamer als die der Spitzenverdiener: seit 2010: +6,0% für Erstere und +11,3% für Letztere, was einen sehr geringen durchschnittlichen jährlichen Anstieg für Geringverdiener darstellt und die Kluft zwischen den beiden Kategorien von Arbeitnehmern vergrößert.

Diese Daten beinhalten jedoch noch nicht die jüngste Periode mit sehr hoher Inflation, die sich negativ auf die Kaufkraft auswirkt. So prognostizierte das Statec für das Jahr 2022 einen Rückgang des real verfügbaren Einkommens um 2%.

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1Auf Grundlage der Sozialversicherungsstatistiken, die zur Berechnung der tatsächlichen Progression des gesetzlichen Mindestlohns herangezogen werden. Es handelt sich dabei um das Verhältnis zwischen dem höchsten Lohn ohne Berücksichtigung der höchsten 5% der Löhne und dem niedrigsten Lohn ohne Berücksichtigung der niedrigsten 20% der Löhne.

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