Über die in den gängigen Statistiken dargestellten Informationen hinaus gibt es in Luxemburg, wie in anderen Ländern auch, eine versteckte Armut, die in den offiziellen Daten kaum oder gar nicht abgebildet wird und insbesondere Obdachlose betrifft, aber auch bestimmte Teile der Bevölkerung, die finanzielle Schwierigkeiten haben können.
Die Zahlen von Wohlfahrtsverbänden ermöglichen es, ein umfassenderes Bild von Armut zu zeichnen. Auch diese Indikatoren von Sozialämtern und Wohlfahrtsverbänden deuten darauf hin, dass sich die Lebensbedingungen der am stärksten gefährdeten Haushalte und Personen im Großherzogtum kontinuierlich verschlechtern.
So ist der Betrag der von den Sozialämtern an die Bevölkerung gezahlten und nicht zurückzuerstattenden Zuschüsse von 2014 bis 2019 kontinuierlich gestiegen.
Die Sozialläden, die von Armut betroffenen Menschen Lebensmittel und Hygieneartikel zu Preisen anbieten, die bis zu 70 % unter denen der großen Einzelhandelsketten liegen, verzeichnen eine steigende Zahl von Kunden.
Sie wurden seit 2009 in Luxemburg entwickelt und waren als zeitlich begrenzte Hilfe gedacht. Zehn Jahre später gibt es sie jedoch immer noch, sie werden immer zahlreicher und zeugen somit von einem wachsenden Bedarf in der luxemburgischen Bevölkerung.
Die von der Caritas oder dem Roten Kreuz verwalteten Einrichtungen verzeichnen eine wachsende Zahl von Begünstigten, die wenige Jahre nach ihrer Gründung von 4.182 Personen auf fast 10.000 anstieg. Das bedeutet, dass immer mehr Menschen nicht über ein ausreichendes Einkommen verfügen, um ihre Grundbedürfnisse wie Nahrung und Hygiene zu befriedigen.