Bausektor

Die Gesundheit der Arbeitnehmer hat Vorrang

barre_metal_beton_arme batimentDas OGBL-Syndikat Bau, Bauhandwerk und Metallkonstruktion sagt sich schockiert und bestürzt über die Aussagen, die der Minister für nachhaltige Entwicklung und Infrastrukturen François Bausch kürzlich gemacht hat, und die das Recht der Arbeitnehmer aus dem Bausektor auf einen Kollektivurlaub während der Sommerschulferien in Frage stellt.
Zuerst möchte der OGBL den Minister mit Nachdruck daran erinnern, dass der Kollektivurlaub ein zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeber des Sektors ausgehandeltes Vertragsabkommen ist. Dieser Urlaub ermöglicht den etwa 15 000 Arbeitnehmern des Sektors, sich während der Schulferien von ihrer schweren Arbeit zu erholen und gleichzeitig von ihren Kindern zu profitieren.
Dieses Abkommen ist das Ergebnis der Tarifautonomie der Gewerkschaften, und es steht der Politik nicht zu, das Recht auf Erholung und erfülltes Familienleben, das durch einen Kollektivvertrag garantiert ist, in Frage zu stellen.
Die Äußerungen des Ministers sind unzumutbar, umso mehr zum jetzigen Zeitpunkt, da der Sektor eine große Zahl von Arbeitsunfällen aufzuweisen hat.
Der OGBL unterstreicht mit Nachdruck die Wichtigkeit dieses Rechts der Arbeitnehmer auf Erholung, das nicht nur zu ihrer körperlichen Erholung beiträgt, sondern auch zur Aufrechterhaltung ihrer Gesundheit und ihrer Sicherheit.
Darüber hinaus, zu einer Zeit, geprägt von starkem Wachstum im Sektor, in der die Zahl der Baustellen und das Arbeitspensum anwachsen und in der die Arbeitnehmer immer mehr, sowohl körperlich als auch psychisch, unter Druck gesetzt werden, durch die immer kürzere Terminplanung, die von den Kunden aufgezwungen wird, fordert der OGBL eine umfassende Diskussion mit dem zuständigen Minister, bezüglich der vom Staat festgelegten Fristen bei öffentlichen Ausschreibungen.
Für den OGBL ist es völlig unannehmbar, dass die Bauherren, inklusive der Staat, den Unternehmen solche Fristen, die sich als unhaltbar herausstellten, aufzwingen, und auf diese Weise die Arbeitnehmer aus rein politischen oder wirtschaftlichen Gründen unter Druck setzen. Hier geht es um das Interesse der Arbeitnehmer, um ihre Gesundheit, aber auch um die nachhaltige soziale Entwicklung des Landes.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik sich die Gesundheit und das Wohlfühlen bei der Arbeit der Arbeitnehmer im Bausektor zur Priorität macht.