Neuer Cargolux-Aktionär?

Mitbestimmungsgesetze respektieren

CARGOLUXDer OGBL zeigt sich überrascht über die Presseberichte vom 17. September wonach die chinesische Provinz Henan nun als Favorit für das 35-prozentige Aktienpaket der Cargolux, das zuvor von Qatar Airways wieder an den Luxemburger Staat verkauft wurde, gehandelt wird.

Der OGBL fordert die Regierung auf, entgegen dem Fall Qatar Airways, die Mitbestimmungsgesetze diesmal einzuhalten und pocht auf die gesetzlich verankerte Informations- und Konsultationspflicht der Comités mixtes von Cargolux und Luxair. Auch die Personalvertreter in den Verwaltungsräten beider Fluggesellschaften sind ordnungsgemäβ in den Entscheidungsprozess einzubinden. Gleiches gilt für die Personaldelegationen.

Arbeitsplatzgarantie gefordert

Genau wie im Fall Katar, widersetzt sich der OGBL der Absicht, dem künftigen Aktionär erneut eine Sperrminorität, d.h. mehr als 33 Prozent der Aktien, zuzugestehen. Mit einer Sperrminorität wird es dem neuen Teilhaber ermöglicht, die Geschäftspolitik zu bestimmen und wichtige strategische Entscheidungen zu beeinflussen oder gar zu blockieren. Im Fall Katar wurde dies mit der vom Emirat geforderten massiven Flottenreduzierung und der geplanten Schlieβung der Flugzeugwartung deutlich aufgezeigt.

Der OGBL verlangt vom potenziellen neuen Partner ein klares Bekenntnis zum Standort Luxemburg und zum Luxemburger Sozialmodell. Er fordert eine Beschäftigungsgarantie und ein klares Geschäftsmodell, mit welchem die Cargolux, als systemischer Betrieb, langfristig abgesichert wird. Es geht um die rund 1.300 Beschäftigten bei der Cargolux aber auch um Tausende Arbeitsplätze bei der Luxair, den Transport- und den Logistikunternehmen, die alle zusammen den Logistikstandort Luxemburg ausmachen.

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 18. September 2013