Pensioniertenabteilung

Pensioniertenabteilung des OGBL trifft Familienminister

entrevue_sept2013 Eine Delegation der OGBL-Pensioniertenabteilung, angeführt von Carlos Pereira, traf sich kürzlich mit Marc Spautz, dem Minister für Familie und Integration, zu einem breiten Gedankenaustausch über Probleme des dritten Lebensalters.

Die Sitzung betraf die folgenden Themen: Seniorenpolitik, Wohnungspolitik und ältere Menschen, RMG-Reform unter Berücksichtigung der Probleme älterer Menschen, Integrationspolitik und schließlich das Problem der Demenz.

Die Vertreter des OGBL forderten den Minister insbesondere auf, Zusammensetzung und Arbeitsweise des „Conseil Supérieur pour Personnes Agées“ zu überprüfen. Beide Seiten stellten fest, dass dieses beratende Organ wiederbelebt werden muss, wobei der Minister jedoch argumentierte, dass es ohne die Zusammenarbeit der Organisationen, die ihre Vertreter entsenden, schwierig sein wird, etwas zu bewegen. Ein weiterer Punkt betraf die kommunalen Kommissionen des 3. und 4. Alters. Der OGBL will eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kommissionen oder sogar die Schaffung einer Konföderation, damit die guten Erfahrungen und Praktiken, die vor allem in einer Reihe von Gemeinden im Süden des Landes zu beobachten sind, andernorts besser bekannt gemacht und übernommen werden. Der Minister zeigte großes Interesse an den fortschrittlichen Ideen seitens der OGBL-Pensionierten, erklärte jedoch, sein Ministerium sei in der Sache nicht zuständig und man müsse eine breitere Diskussion mit dem Innenministerium und mit Syvicol, dem Verband der Städte und Gemeinden, auf den Weg bringen.

Es folgte eine ausführliche Diskussion über die Wohnungspolitik für ältere Menschen, die Schaffung von Wohnungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind („Seniorenwohnungen“), sowie über Arbeitsweise, Kosten, Leistungsqualität, Bettenzahl und Qualitätskontrolle in Alters- und Pflegeheimen.

Der Minister informierte die Delegation, dass die ältesten Einrichtungen, in denen die Standards zu wünschen übrig ließen, derzeit im Verschwinden begriffen sind oder renoviert werden und dass zur Zeit weitere Häuser im Bau sind. Generell kann man heute in Luxemburg nicht mehr von einem Bettenmangel sprechen, da die Menschen oft so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden bleiben. Das Durchschnittsalter der Menschen, die in ein Alters- oder Pflegeheim umziehen, steigt ständig. Es herrscht kein Bettenmangel, aber die Menschen erhalten nicht immer ein Bett im Haus ihrer Wahl.

In Bezug auf die Qualität der Dienstleistungen machte der Minister geltend, dass das Leistungsniveau in Luxemburg im Vergleich zu den Nachbarländern in der Regel sehr hoch ist. Wenn die Bewohner jedoch Mängel feststellen, sollten sie keine Angst haben, sich an den „Heimrat“ zu wenden oder das Problem direkt dem zuständigen Dienst im Familienministerium zu melden.

Im Hinblick auf das von der OGBL-Delegation aufgeworfene Problem, dass die Rente in einigen Fällen nicht ausreicht, um Aufenthalt und Pflege in einem Pflegeheim zu bezahlen, gab der Minister ebenfalls eine deutliche Antwort: Der Zugang zu einem Pflegeheim wird niemandem aus finanziellen Gründen verweigert. Reicht das Einkommen nicht aus, so tritt die nationale Solidarität ein, wobei jedoch die potenziellen Erben zu gegebener Zeit die vorgestreckten Beträge bezahlen müssen.

Ebenfalls angesprochen wurde das Problem der Integration älterer Zuwanderer in Wohn- und Altersheimen. Der Minister möchte, dass die Bemühungen zur Information und Sensibilisierung der zugewanderten Bevölkerung über die Möglichkeiten, die Luxemburg in diesem Bereich bietet, fortgesetzt und verstärkt werden.

Der Meinungsaustausch endete mit einer Diskussion über das Problem der neurodegenerativen Erkrankungen („Demenz“) und die Tatsache, dass eine der großen künftigen Herausforderungen für die luxemburgischen Pflegeheime sicherlich der Mangel an geschlossenen Einheiten sein wird. Der Minister verwies auf alle Initiativen des Ministeriums in diesem Bereich, insbesondere zur Sensibilisierung der Familien und Schulung des Pflegepersonals. Die Vertreter des OGBL forderten, dass der Schwerpunkt verstärkt auf der Prävention dieser Krankheiten liegen müsse.

Mitgeteilt von der Pensioniertenabteilung des OGBL
am 23. September 2013