Cargolux: Welche Rolle spielt Qatar Airways in Zukunft?

OGBL verlangt endlich Transparenz

Der OGBL zeigt sich entrüstet über die Enthüllungen in der Presse betreffend die künftige Gewichtung von Qatar Airways im Cargolux-Kapital.

Laut Presseberichten bestünde ein Geheimabkommen, das den Anteil von Qatar Airways im Kapital von Cargolux von derzeit 35% auf 49% erhöhen würde. Berücksichtigt man die künftige Beteiligung der katarischen Investmentbank Precision Capital am Kapital des Cargolux-Aktionärs Luxair, dann wird der Einfluss des Emirats Katar bei Cargolux letztendlich einem Gesamtanteil von 55% entsprechen.

Sollte dieses Szenario tatsächlich zutreffen, dann würde Luxemburg bald ein weiteres Flaggschiff seiner Wirtschaft für immer verlieren!

 

Kein zweites Mittal-Dossier!

Aufgrund der Aufdeckungen in der Presse zweifelt der OGBL stark an der Ehrlichkeit des Finanzministers, des Nachhaltigkeits- und Infrastrukturministers sowie des Wirtschaftsministers, aber auch an jener der Cargolux-Generaldirektion selbst. Keiner hat es für nötig befunden die Gewerkschaften und die Personalvertreter korrekt und vollständig zu informieren. Der OGBL verlangt endlich Aufschluss über die Gespräche, die die einzelnen Regierungsvertreter bei ihren zahlreichen Dienstreisen nach Doha geführt haben. Die gegenwärtig angewandte Salamitaktik ähnelt stark der Vorgehensweise im Mittal-Dossier und es ist zu befürchten, dass es der Luftfahrt ähnlich ergeht wie der Stahlindustrie. An der Cargolux, mit ihren 1.200 Beschäftigten, hängen auch die Luxair mit rund 2.500 Beschäftigten sowie weitere Akteure des Transport- und Logistiksektors.

Der OGBL appelliert an die Regierung, endlich mit offenen Karten zu spielen und sich an die Mitbestimmungsgesetze zu halten. Auf eine Anfrage des OGBL vom 20. Februar 2012 zu einer Dringlichkeitsunterredung mit Wirtschaftsminister Schneider und Nachhaltigkeits- und Infrastrukturminister Wiseler liegt bis heute keine Antwort vor.

 

Mitgeteilt vom OGBL-Syndikat zivile Luftfahrt
am 5. März 2012