Glaswände zerbrechen! Der 8. März – Internationaler Frauentag

break_the_glass_wallBei Gelegenheit des Internationalen Frauentags, hat der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) die Männer und Frauen darum gebeten, Glaswände, die sie in unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten trennen, zu zerbrechen, und so zu einer größeren Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau auf dem Arbeitsmarkt zu gelangen.

Die Frauen werden immer noch abgebremst

– nicht nur von den Glasdecken, die sie bei ihrem hierarchischen Aufstieg hindern,
– sondern auch von den Glaswänden, die sie in verschiedenen Tätigkeiten beschränken und sie aus anderen Tätigkeiten ausschließen.

Die Zahlen sprechen Klartext:

– 4% der Fahrer, der Bauarbeiter und der Mechaniker sind Frauen;
– 18 % der Ingenieure und Informatiker sind Frauen;
– 80 % des Lehrkörpers und des Pflegepersonals sind Frauen;
Es arbeiten mehr Frauen als Männer im Gaststättenbereich, im Reinigungsbereich, im Gesundheits- und Pflegebereich, im Bürobereich und als Kassierer;
– 4 % der Generaldirektoren der an der Börse notierten Unternehmen sind Frauen, und nur 22% dieser sind Mitglied in Aufsichtsräten.

Von 2005 bis 2010 hat sich die geschlechtsbedingte berufliche Absonderung quer durch Europa noch verschlimmert.

„Wir müssen die Glaswände durchbrechen. Die Frauen sind in weniger gut bezahlten Berufen als die üblichen Berufe der Männer überrepräsentiert. Dies erklärt im Wesentlichen die 16% Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen quer durch Europa. Es müssen Anstrengungen unternommen werden, den Frauen die Möglichkeit zu geben, Zugang zu Beschäftigungen zu haben, die vorwiegend für Männer reserviert sind, und dann diese Beschäftigungen zu behalten und dort Karriere zu machen. Ebenfalls müssen die Lohn- und Arbeitsbedingungen in den Bereichen verbessert werden, die mehrheitlich von Frauen besetzt sind“, so Luca Visentini, Generalsekretär des EGB.

„Kein einziges Land in Europa ist frei von geschlechtlich bedingter beruflicher Absonderung – Glasdecken und Glaswände trennen uns. Dies ist bedauernswert, sowohl für Frauen als auch für Männer. Talente werden verschwendet, und das wahrlich in industriellen Ausmaßen. Dieser geschlechtsbedingten beruflichen Absonderung ein Ende zu setzen muss eine der Prioritäten einer europäischen Gleichberechtigungsstrategie zwischen Mann und Frau sein, die trotz der gewerkschaftlichen Aufrufe noch nicht konkret geworden ist“, so sprach Montserrat Mir, „Confederal Secretary“ des EGB.

>> Basisinformationen: eine neue Methode, um die berufliche Absonderung zu verstehen (PDF auf Französisch)

Mitgeteilt am 8. März 2016