Pressemitteilung des EGB

28. April 2013 – Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz: Der EGB verlangt die Verabschiedung einer ambitionierten Strategie

Bernadette Ségol, Generalsekretärin des EGB

22/04/2013

Der 29. April ist der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. In diesem Zusammenhang möchte der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) daran erinnern, dass Sicherheit und Gesundheit ein absolute Priorität für die Gewerkschaftsbewegung sind. Deshalb darf die Verabschiedung einer europäischen Strategie in diesem Bereich nicht weiter hinausgezögert werden.

Die von der ILO gelieferten Zahlen sind dramatisch. Tagtäglich sterben weltweit 6.300 Arbeitnehmer aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen. 5. 500 tragen Krankheiten davon, meistens bekommen sie Krebs, da sie ungeschützt Chemikalien ausgesetzt sind.  Auch Europa bleibt nicht von dieser Tragödie ausgenommen. Die europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz schätzt, dass es um die 160.000 Tote pro Jahr gibt.

Die europäische Gewerkschaft muss in diesem Zusammenhang feststellen, dass die europäische Union immer noch keine Strategie für die Jahre 2013-2020 für diesen wichtigen Bereich verabschiedet hat, dies trotz verschiedener Anträge des europäischen Parlaments und der Mehrzahl der Mitgliedstaaten. Auch wurde kein Datum zur Verabschiedung dieser Strategie von der Europäischen Kommission festgelegt.

„Wir können nicht hinnehmen, dass schlechte Arbeitsbedingungen zum Konkurrenzfaktor zwischen den Ländern Europas werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise ist es umso notwendiger eine europäische Strategie zu verabschieden. Sie würde es verschiedenen Ländern ermöglichen ihre Anstrengungen zu bündeln“ erklärte Bernadette Ségol, Generalsekretärin des EGB.

Um die Arbeitsbedingungen verbessern zu können, wäre ein kohärenter, bindender Rechtsrahmen für alle Betriebe, ungeachtet ihrer Größe, von beachtlicher Wichtigkeit. Der EGB verlangt seit Jahren die Verabschiedung einer Direktive zur Vorbeugung von Skelettmuskelerkrankungen, an denen etwa ein Viertel aller europäischen Arbeitnehmer leidet. Er verlangt ebenfalls eine strengere Gesetzgebung betreffend die berufsbedingten Krebserkrankungen und macht auf die durch arbeitsorganisatorische Bedingungen hervorgerufenen psychosozialen Risiken aufmerksam.

Jeder Staat steht in der Pflicht. Insbesondere gilt es die Handlungsfähigkeit der Gewerbeinspektionen zu verbessern, da ohne diese keine Gesetze glaubwürdig ausgeführt werden können. In jedem Land organisieren die Gewerkschaftsbewegungen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem 28. April. Der EGB begrüßt diese übereinstimmenden Aktionen und drängt darauf, dass die Europäische Union zügig eine ambitionierte Strategie festlegt.